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Orientierung ORF v. 30.01.2022
Nach Münchner Missbrauchsgutachten: Viel Sünde und wenig Sühne?
Online-Video,  2022, 9 Min.


„Eisernes Mauern wie damals“, konstatiert der Journalist und Kirchenkenner Josef Votzi im Interview mit der „Orientierung“. „Mehr als ein Vierteljahrhundert nach dem Dammbruch im Missbrauchsfall des Wiener Erzbischofs Hans Hermann Groer scheint sich wenig im Vatikan verändert zu haben“. Der Anlass der Wortmeldung: Ein Gutachten zu sexueller Gewalt gegen Kinder und Jugendliche im Erzbistum München und Freising – vom Erzbistum selbst in Auftrag gegeben – hat dem emeritierten Papst Benedikt XVI. in insgesamt vier Fällen in seiner damaligen Funktion als Erzbischof Fehlverhalten vorgeworfen. Um das Wissen um pädophile Priester ging es dabei u.a. – und darum, dass sich Joseph Ratzinger um das Schicksal von Missbrauchsbetroffenen damals kaum bis gar nicht gekümmert haben soll. Wie reagiert man nun in Österreich auf den aktuellen Befund? Was sagt Kardinal Christoph Schönborn? Was meint Waltraud Klasnic, die als Vorsitzende der Unabhängigen Opferschutzkommission über Jahre hinweg mit zahlreichen Missbrauchsfällen zu tun hatte? Wolfgang Treitler, Theologe und Vizedekan der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien, als Kind selbst Opfer von sexualisierter Gewalt in der katholischen Kirche, will jedenfalls von „Beileidsbekundungen“ der Kirche nichts mehr hören: „Ich ertrage es mittlerweile nicht mehr, denn es folgt keinerlei Konsequenz.“ „Tief betroffen“ über die Inhalte des Münchner Gutachtens zeigt sich der Feldkircher Bischof Benno Elbs. Die Aufarbeitung von Missbrauchsfällen sei in Österreich anders gelaufen als in anderen Ländern und offenbar auch im Erzbistum München und Freising, so Elbs: „Das Geschehene kann nicht wieder gutgemacht werden, aber wir können den Opfern helfen, über unabhängige Instanzen."

Schlagworte: Missbrauch, sexualisierte Gewalt, Schuld, Opfer
Adressaten: A(9-13);J(14-18);Q;BB
Eignung: ab 14
Regie: Marcus Marschalek, Alexandra Mantler