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Orientierung ORF v. 24.02.2019
Ein holpriger Weg
Die katholische Kirche und das Frauenwahlrecht

Online-Video,  2019, 8 Min.


Lange Zeit stand die katholische Kirche jeglichem politischen Engagement von Frauen kritisch oder gar ablehnend gegenüber. Dies sei „unmoralisch“, hieß es. Mit dem Ende des Ersten Weltkriegs und dem Zusammenbruch der Donaumonarchie begann ein Kurswechsel. Der damalige Erzbischof von Wien, Kardinal Friedrich Gustav Piffl, habe die „Zeichen der Zeit“ erkannt und zeigte sich aufgeschlossen, erzählt die Publizistin Ingeborg Schödl. „Ein Festhalten am bisherigen Standpunkt wäre ein heller Wahnsinn“, meinte Kardinal Piffl. Den Kirchenmännern ging es – angesichts der damals engen Verflechtung von Kirche und Politik - auch um die Wahlstimmen der Frauen. „Weiten Kreisen war klar, dass politisch ein Bollwerk gegen die Sozialdemokratie errichtet werden müsste und dafür sind die Frauenstimmen wichtig gewesen“, erzählt die Historikerin Birgitta Bader-Zaar. Und so durften hierzulande am 16. Februar 1919 erstmals Frauen gleichberechtigt mit Männern wählen – und gewählt werden. Das Ergebnis: Die Sozialdemokraten erreichten mit 72 Mandaten die relative Mehrheit, die Christlichsozialen kamen auf 69 Mandate. Die erste Sitzung der Konstituierenden Nationalversammlung der damaligen Republik Deutschösterreich fand am 4. März 1919 statt. Insgesamt acht Frauen schafften den Einzug in das Parlament, sieben Sozialdemokratinnen und Hildegard Burjan von den Christlichsozialen, die später die Schwesterngemeinschaft „Caritas Socialis“ gründete. Mit den entscheidenden Momenten, die zum Wahlrecht der Frauen führten, befasst sich ab dem 7. März auch die Ausstellung „Sie meinen es politisch“ im Volkskundemuseum Wien. Und im „Haus der Geschichte Österreich“ am Wiener Heldenplatz sind unter dem Titel „Aufbruch ins Ungewisse“ u.a. Wahlplakate zu sehen, die zeigen, wie Frauen anno dazumal politisch mobilisiert werden sollten.

Schlagworte: Politik, Frauen, Frauenwahlrecht, Kirche, Geschichte
Adressaten: A(9-13);J(14-18);BB;Q
Eignung: ab 14
Regie: Sandra Szabo