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Orientierung ORF v. 18.07.2021
Briefe und Gedichte zum Judentum
Stefan Zweigs Briefe zum Judentum; Paul Celan Gedichte zum Judentum

Online-Video,  2020, je 8 Min.


"Übernationale Freiheit": Stefan Zweigs Briefe zum Judentum "Für mich ist es die Größe des Judentums, übernational zu sein, Ferment und Bindung aller Nationen und ich sehe in jedem Nationalismus die Gefahr der Entzweiung, des Stolzes, der Eingrenzung und der Eitelkeit," so Stefan Zweig im Jahr 1917 in einem Brief an den österreichisch-israelischen Schriftsteller Abraham Schwadron. Der deutsch-israelische Historiker und Archivar Stefan Litt hat nun erstmals den Versuch unternommen, Zweigs Stellung zum Judentum genauer zu erschließen. Er hat den Briefwechsel des Autors aus den Jahren 1900 bis 1940 – u.a. mit Martin Buber, Abraham Schwadron und Chaim Weizmann – durchforstet. Ein Team der "Orientierung" hat Stefan Litt in Israel besucht und mit ihm über die im Suhrkamp Verlag erschienene Briefedition gesprochen und mit dem Direktor des Stefan Zweig Zentrums in Salzburg ein Gespräch über die Salzburger Zeit und das ambivalente Verhältnis des Autors zu dieser Stadt geführt. "Gelobt seist Du, Niemand!" – Paul Celan Gedichte zum Judentum "Ich habe nie eine Zeile geschrieben, die nicht mit meiner Existenz zu tun gehabt hätte", so Paul Celan (1920 – 1970). Er zählt zu den bedeutendsten Dichtern der deutschen Nachkriegsliteratur und gilt bis heute als einziger, dessen Gedichte dem Unaussprechlichen der Shoah angemessen sind. Anders als seine Eltern, die in den NS-Vernichtungslagern ermordet wurden, überlebte Paul Celan die Judenverfolgung in seiner Heimatstadt Czernowitz. Die Shoa war bis zuletzt das zentrale Thema seiner Lyrik. Sein Vater fühlte sich Zeit seines Lebens einem orthodoxen Zionismus verpflichtet. Doch Paul Celan entfernte sich nach der Bar Mizwa immer mehr von seinen jüdischen Wurzeln. Ein Umstand, der sich nach dem Holocaust änderte. Das Gefühl, fremd, einsam und ausgegrenzt zu sein, führte zu einer intensiven Beschäftigung mit dem Judentum. Anlässlich seines 100. Geburtstages am 23. November 2020 hat ein Team der "Orientierung" mit dem katholischen Theologen Jan-Heiner Tück und mit der Germanistin Irene Fußl über Paul Celans Lyrik, seine jüdische Identität und sein Gottesbild gesprochen

Schlagworte: Judentum, Literatur, Schriftsteller, Shoah, Holocaust
Adressaten: A(9-13);J(14-18);Q
Eignung: ab 14
Regie: Karoline Thaler