Wir sind Champions
DVD,
2018, 118 Min. | Signatur: 109886
Für Marco, Co-Trainer einer spanischen Erstliga-Basketballmannschaft, läuft es derzeit nicht rund: nach einem Streit mit dem Cheftrainer wird er von seinem Posten suspendiert und verliert den Führerschein.
Das Unglück nimmt seinen Lauf und Marco findet sich prompt vor Gericht wieder. Er hat die Wahl zwischen Gefängnis und 90 Tagen gemeinnütziger Arbeit. Der verurteilte Besserwisser entscheidet sich dafür, die aus geistig Behinderten bestehende Basketballmannschaft "Amigos" zu trainieren. Stellvertretend für den Zuschauer erkennt Marco die Vorurteile und Schwierigkeiten, mit denen Behinderte konfrontiert sind. Marcos Blick auf sich selbst und auf die Welt beginnt sich zu verändern.
Die Mischung des Ensembles aus professionellen Schauspielern und Laiendarstellern mit Behinderung macht diesen Film zu einem Beispiel für gelebte Inklusion. Auf berührende und sehr witzige Art und Weise zeigt die Komödie, wie man gegenseitig voneinander lernen und profitieren kann.
"Wir sind Champions" handelt von einer Behinderten-Sportgruppe auf dem Weg zum Meistertitel, aber auch von der sehr mühsamen Entwicklung eines sehr egozentrischen Trainers zum menschlichen Miteinander. Die Mischung aus hervorragenden Laiendarstellern und einigen professionellen Schauspielern lässt zwangsläufig an den spanischen Film "Me too" mit dem großartigen Pablo Pineda denken, der als erster Mensch mit Down-Syndrom einen Universitätsabschluss schaffte. Wo bei "Me too" noch die Perspektive der behinderten Menschen im Vordergrund stand, geht es bei Fesser um die Akzeptanz der Nicht-Behinderten den Behinderten gegenüber. "Ich verstehe, dass du nicht so einen Sohn wie mich haben willst, aber ich hätte gerne so einen Vater wie dich", sagt einer der Basketballspieler zu Marco. Dessen Darsteller Javier Gutierrez ist nicht nur ein hervorragender Schauspieler, sondern selbst Vater eines behinderten Sohnes. "Wir sind Champions" ist ein Film mit sehr anrührenden Momenten, in vielem zwar vorhersehbar, aber in seiner Natürlichkeit tief ergreifend. (aus der Filmkritik von filmdienst.de)