FEVER - Africa starts Rollin
DVD,
2009, 3 x 26 Min. | Signatur: 108397
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Ein fesselndes Warm-up für die Fußball-Weltmeisterschaft und ein aktuelles Porträt der südafrikanischen Gesellschaft und Lebensweise: Über einen Zeitraum von zwei Jahren begleitet der Film Menschen aus drei Generationen, die einen tiefen Einblick in das heutige Südafrika geben. In Erwartung der WM 2010 sind sie in ihrem Alltag getragen von der Kraft der Vorstellung und den großen Hoffnungen, geknüpft an einen Ball.
1. I WANT TO PLAY LIKE RONALDINHO!
Der erste Teil des Films führt in die Squatter-Camps vor Cape Town: Während der Apartheid siedelten sich die Schwarzen in diesen armseligen Hütten (Township) an, da sie die Stadt bis 18 Uhr verlassen mussten. Vom Flughafen in Richtung Cape Town führt die Autobahn kilometerlang an Squatter-Camps vorbei. In dieser Armut lebt der Jugendliche Xolisile mit seiner Mutter und seinen Geschwistern. Der Junge träumt von einer Karriere als Profi-Fußballer im Ausland. Seine Lehrerin und sein Trainer kommen zu Wort. Seine Mutter berichtet von Verzweiflung im Alltag, aber auch von ihrer neuen, guten Stellung als Putzfrau in einer weißen Familie und der Hoffnung, dass ihr Sohn die Situation der Familie durch den Fußball retten könnte. Oft haben sie nichts zu essen, der Junge ist entsprechend unkonzentriert. Tief beeindruckende Bilder führen durch das Squatter-Camp und belegen, dass große Teile der schwarzen Bevölkerung noch heute im Elend leben.
2. I NEED THE MORE VISITORS!
Auch Teil zwei führt in ein Township. Ein Beispiel für die eigene Wirtschaftsstruktur der Siedlungen ist Nana: Die 40-jährige Schwarze und alleinerziehende Mutter von drei Kindern, richtet in Erwartung guter Geschäfte zur Fußball-Weltmeisterschaft ein Bed & Breakfast ein. Ihre Freundin Fefe führt Touristen durch das Township, dort prüfen sie auch Nanas Angebot. Die Gäste aus Europa fühlen sich nicht sicher in dieser Umgebung, befürchten kriminelle Übergriffe. Nana ist enttäuscht, aber kreativ: Sie eröffnet einen Kinderhort und hofft weiterhin auf Gäste zur WM.
3. BIGGER THAN KRUGER
Der dritte Teil macht uns bekannt mit dem 71-jährigen weißen Landbesitzer Bill. Auch er hofft auf die Besucher der WM, denn Bills Safari-Wildpark ist größer als der Kruger Nationalpark. Bill ist reich, doch verzichtet der Film auf Bilder von Südafrikas krassem Gegensatz zwischen weißem Reichtum und schwarzer Armut. Bill und sein schwarzer Vorarbeiter Ouboet berichten über ihr familiäres Verhältnis: "Uncle Bill" sprach als Kind nur Xhosa, konnte weder Afrikaans noch Englisch, da er nur mit einem schwarzen Jungen spielte. Gemeinsam besuchen sie das Nelson-Mandela-Bay-Stadion in Port Elizabeth. Dort besingt Medizinmann Ouboet die WM-Spielstätte, da im schwarzen Südafrika Spiritualität von großer Bedeutung ist.
Exzellente Musik in Englisch u. Xhosa untermalt die besondere Atmosphäre des Films. Alle Liedtexte auf der DVD-ROM-Ebene
Schlagworte: |
WM 2010, Fußball, Dritte Welt, Gesellschaft, Länder: Afrika, Wirtschaft |
Topographie: |
Dokumentarfilme |
Altersangabe: |
ab 16 |
Eignung: |
ab 16 |
Regie: |
Steffen Söhner |
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