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The other side of the river
no women, no revolution

DVD,  2021, 92 Min. | Signatur: 100465


Die 19-jährige Hala entkam einer arrangierten Ehe, indem sie den Euphrat überquerte, um bei einer kurdischen Frauenverteidigungseinheit ein neues Zuhause zu finden - eine militärische Einheit, die darauf ihre Heimatstadt Minbij vom Islamischen Staat befreite. Für ihre Mitstreiterinnen ist der Feind nicht nur der IS, sondern das Patriarchat im Allgemeinen, mit der (Zwangs-)Ehe als ultimativer Unterdrückungsinstitution. Die jungen Frauen werden im Kampf ausgebildet und in den feministischen Idealen der kurdischen Frauenbewegung aufgeklärt. Hala ist von diesen Lehren zutiefst inspiriert und widmet sich entschlossen dem Versprechen, nicht nur mehr Frauen, sondern auch ihre Schwestern um jeden Preis zu befreien. Doch gibt es in Halas Leben noch Platz für Freiheit und sogar Liebe, wenn ihre Mission alles vereinnahmt? Der Dokumentarfilm schildert den entschlossenen, revolutionären Weg von Hala und beleuchtet gleichzeitig eine andere, parallele Lebenserfahrung: die eigenen Reflexionen der Regisseurin über das Dasein als Feministin und kulturelle Außenseiterin in einer Situation, in der der Begriff "militanter Feminismus" durchaus wörtlich verstanden werden könnte.

"The other side of the river" zeigt eindrücklich, wie sich die Perspektiven und sozialen Rollen von Frauen in der multiethnischen Region verändert haben, die heute als Rojava bekannt ist und weitgehend autonom regiert wird. Nach der verheerenden Gewaltherrschaft des IS sind Frauenhäuser, Polizei und Bildungseinrichtungen etabliert worden. Gemeinderäte sind vielerorts paritätisch besetzt. In Manbidsch, am westlichen Rand von Rojava, trifft diese neue Ordnung allerdings auf eine patriarchale Gesellschaft, in der Zwangsheirat weiterhin üblich ist und Familien ihr Ehrgefühl durch selbstbestimmte Frauen verletzt sehen. Aus intimer Nähe zeigt der Film, wie die Protagonistin dies erlebt. Die Regisseurin folgt Hala auf nächtlichen Einsätzen, lässt sie über ihre Gefühle reflektieren, filmt Konflikte im Elternhaus. Nicht nur wenn Hala mit Jeanshosen im Euphrat badet, betont der Film in lyrischen Bildern die neugewonnene Freiheit.

Auszeichnungen:
Fünf Seen Filmfestival 2021: Bester Dokumentarfilm
Hessischer Filmpreis 2021: Bester Dokumentarfilm
Deutscher Filmpreis 2022: Bester Dokumentarfilm
Deutscher Dokumentarfilmpreis 2022: Förderpreis vom Haus des Dokumentarfilms

Medium auf LEON


Schlagworte: Politik, Ethik, Demokratie, Religion, Krieg, Bürgerkrieg, Frauenrechte, Feminismus, Kurdischer Konflikt, Syrien, Islamischer Staat, IS, Zwangsheirat, Familie, Gesellschaft, Macht, Kurden, Jineologie, Frauenbild, Selbstbestimmung, Gleichberechtigung, Freiheit, Liebe, Verteidigung, Frauenbewegung, kulturelle Außenseiter, feministisches Ideal, militanter Feminismus, Emanzipation, Nordsyrien
Prädikate: Fünf Seen Filmfestival 2021: Bester Dokumentarfilm, Hessischer Filmpreis 2021: Bester Dokumentarfilm, Deutscher Filmpreis 2022: Bester Dokumentarfilm, Deutscher Dokumentarfilmpreis 2022: Förderpreis vom Haus des Dokumentarfilms
Topographie: Dokumentarfilm
Altersangabe: ab 12
Eignung: ab 16
Regie: Antonia Kilian
Externer Link: https://lizenzshop.filmwerk.de/shop/detail.cfm?id=3251

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