"Beide Filme eignen sich sehr gut, um Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I und II zum Nachdenken über das sehr komplexe Thema Essstörungen anzuregen. Anhand der Materialien zum Film können sie über Informationen und Fragen zum Thema hinaus auch ihre eigenen Erfahrungen mit Essstörungen einbringen", so Sabine Kögel-Popp, Autorin des didaktischen Begleitmaterials.
Reflejo
Clara erinnert sich an die Geschichte ihrer Essstörung. Als dickes Kind steht sie traurig vor einem reich gedeckten Tisch mit allerlei Leckereien. Als die beste Freundin ihr eine Tüte mit Süßigkeiten reicht, lehnt sie ab, weil sie sich zu dick findet. In der Schule schafft sie die Turnprüfung nicht und an das Bockspringen hat sie sehr schlechte Erinnerungen. Als sie extrem viel Gewicht verloren hat, muss sie ins Krankenhaus. Sie ist magersüchtig geworden. In der Klinik nimmt sie gemeinsam mit ihren Eltern an einer Gruppentherapie mit anderen betroffenen Kindern und deren Eltern teil. Eines Tages ist der Platz eines Jungen und seiner Mutter leer. Clara erschrickt sehr. Langsam kann sie wieder essen. Als sie nach zehn Jahren ihre Eltern, die Ärztin und ihre beste Freundin in der alten Schule wieder trifft, ist die Freude groß. Clara hat ihre Essstörung überwunden.
"Reflejo" ist ein Film mit einem ganz besonderen Schauplatz. Die Protagonisten des Films, die wie Playmobilfiguren wirken, befinden sich in eine Art Karton, der als Haus, als Turnhalle und als Klinik umgestaltet werden kann. Die Geschichte des magersüchtigen Mädchens Clara wird im Rückblick ohne Dialoge erzählt. Anhand der auf das Wesentliche reduzierten und dennoch ausdrucksstarken Figuren, die mit der freien 3D-Animationssoftware Blender animiert wurden und der sensibel eingesetzten Musikuntermalung, gelingt es dem Film, die Probleme des magersüchtigen Mädchens auf eindringliche Weise zu verdeutlichen.
90%
Der 16-jährige Jean rutscht immer tiefer in seine Magersucht hinein. Ihm selbst ist das
zunächst nicht bewusst. Er trainiert seinen Körper immer intensiver und isst immer weniger. Für ihn ist es ein "geiles" Gefühl der absoluten Selbstbeherrschung. Seine Eltern reagieren nur mit Unverständnis und setzen ihn zunehmend unter Druck. Als er jedoch im Wartezimmer seiner Ärztin die abenteuerlustige Lili kennenlernt, gelingt es ihm, sich mit ihrer Hilfe nach und nach zu öffnen und sich seinen Problemen zu stellen.